Die Legosteine dieser Welt

Der Mann hat die Zeitung durchgeblättert und nichts wahrgenommen. Er liest kaum noch in letzter Zeit, es interessiert ihn nichts. Die Zeitung lesen ist ein hohles Ritual geworden. Es nimmt dem Mann nur noch Zeit ohne ihm etwas zurück zu geben.
Ein Schluck Kaffee.
Gut.
Dann wird ein wenig geschaut. Durch die Leute hindurch.
Der Blick geht in die Ferne, als schaute er das Ende des Horizontes, wird dort aber nur von der Erde gebeugt und kehrt von der anderen Seite zurück. Dem Mann ist es, als schaute er sich von hinten oben selber zu. Er sieht einen Mann, der in die Ferne schaut.
Ein wenig Kopfweh schleicht sich ein. Der Kaffee ist zu stark.
Ein Wasser, bitte.
Gerne, kommt sofort.
Dann für einen ersten kurzen Moment die Augen zu.
Dem Mann schwindelt sofort. Es ist, als würde die Erde auf der er sitzt, auf der er steht, ein wenig schwanken.
Rasch öffnet er die Augen wieder. Das Auf und Ab des Bodens hört auf, der Weltverlust abrupt gestoppt.
Nicht so die Gedanken. Sie ziehen wieder weg vom Mann, hinaus in die Ferne und verlieren sich am Ende der Welt.
Dort fühlen sie sich einsam, bekommen kalt und kommen gerne wieder zurück.
Der Mann nimmt sie wieder auf in sich. Es sind die Legosteine seiner Welt.
Sie sind nicht neu, sind alt und abgenutzt. Sie passen kaum.
Damit kann der Mann kein festes Haus bauen.

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