Flugzeugmänner


Der Mann fliegt auseinander. Sein linkes Knie ist kaputt - sowieso. Sein rechtes knackt und knirscht. Der linke Ellenbogen meldet sich dumpf pochend, wenn er ihn zulange nicht bewegt hat. Die Haut ist verziert mit rostigen Flecken.
„Ich bin eine DC-3 kurz vor dem Grouding“, denkt der Mann. „Zuviele Starts und Landungen, zu viele Flugstunden mit brüllenden Motoren.“

Air Worthiness Certificate.

Diese Tauglichkeitsbescheinigung bekäme der Körper des Mann wohl nicht mehr in der jugendlichen Welt. Zu kaputt ist der Mann, sein Flugzeugkörper. Ein paar Retuschen hier und dort, ein Haarschnitt, schöne Kleider, eine teure Uhr und Fitnesstraining. Das könnte die Verschrottung noch etwas herauszögern. Aber ein neues Outfit ist nur wie frischer Lack auf rostigem Rumpf. 
Es ist absehbar. Bald wird der Mann so kaputt sein wie eine alte "Dakota", die zulange übergewichtig flog. Die darf grad noch in Afrika weiterfliegen - oder in Vietnam. In der Welt von Hugo Boss und Armani und Prada und Versace hat der Mann hingegen keine Berechtigung mehr.

Dort fliegen neue Düsenjäger.

Schnittige Prototypen.

Ein paar stürzen ab.





Plakatwerbung in NYC, 1993

















 
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