Bücher gern haben

Der Mann hat viele Geschichten gelesen, grosse wie kleine. Er kennt Moby Dick und Les Misérables und Ulysses und Krieg und Frieden. Er liebt Dostojewski und Saint Exupéry. Er liebt auch Gert Ledig und Jonathan Littell. Die kennen wenige.
Einen anderen Lieblingsschriftsteller von ihm wiederum kennen viele. Charles Bukowski. Der Poet aus L.A. Der dreckige alte Säufer und genialer Geschichtenerzähler. Er hat ihn wiederentdeckt im letzten Jahr. Hat alle Bücher erneut gekauft, weil die alten längst verfleddert waren, vergilbt, jedes einzelne sowieso verloren bei allen Umzügen seit seiner Studentenzeit.
Jetzt türmen sich die neuen Bukowskis im großen Gestell obenauf. Eines der vielen Gestelle in seiner Bude, die von neuen und alten und guten und schlechten Büchern überfüllt sind.
Claude Simon. Jardin des Plantes.
Roger Smith. Blutiges Erwachen.
Alex Patakos. Gefangene unserer Gedanken.
Airen. Strobo.
Sie liegen im Gestell wie Scheite in einem gut gestapelten Holzhaufen.
Manchmal fällt die Masse ein wenig in sich ein, wenn er ein ganz bestimmtes Buch aus dem Stapel zieht um einen Blick hinein zu werfen, vielleicht sich wieder packen zu lassen. Dann rutscht der Berg, sucht sich neuen Platz und drückt noch härter auf die untersten Bücher.

Dort sind alte Bücher. 

Gepresstes Papier.

Totes Holz.


Blue Man Group, New York City, 1994


















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