Mann küsst Frau

Der Mann küsst eine Frau. Seine Frau. Diese eine ganz bestimmte Frau, die er liebt, ewig lieben wird.
Der Kuss ist zärtlich, kommt fast zögernd, zaghaft. Es ist eine leise Annäherung zweier Menschen im Kuss, wie eine Welle die von weit her kommt. Sie baut sich auf noch weit vor dem Strand, wächst unaufhaltsam, wird drohend, mächtig, überschlägt sich schäumend.
Der Mann spürt den Kuss als völlige Hingabe an das andere, die andere, an die eine Frau, für die er ewig da ist.
Es dauert nur einen Moment, dann schiesst die Welle weiter vorwärts, läuft auf den Strand, in der Kraft bereits gebrochen.
Dann ist sie ausgelaufen, steht zögernd still für einen Moment und zieht sich schon zurück, auch zögerlich zuerst. Doch unbeirrt und unaufhaltsam rutscht sie weg, vermischt sich wieder mit diesem weiten dunklen Meer.

Es ist vorbei.

Der Mann steht am Bahnhof Basel SBB und berührt seine Lippen. Der Kuss, die Welle hatte ihn überrascht. Sie war gekommen - einfach so. Noch bevor er sie festhalten konnte, ist die Erinnerung schon vorbei, wie es war, als er mit der Liebe seines Lebens zusammen war. Nun, viele Jahre später, mehr, als er je mit ihr zusammen war, sind es nur noch splittrige Erinnerung an eine verflossene Liebe. Sie überfallen ihn.

Manchmal.

Einfach so.
















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