Der Mann sieht keine Farben mehr. Alles ist eingeschneit. Weiss wohin das Auge blickt. Weisse Wiesen, weisse Häuser mit strahlendweissen Dächern.
„Die Baumstämme sind schwarz, immerhin“, denkt der Mann. Die Äste hingegen schon wieder schwarzbraun und oben weiss. Auch das Licht des Himmels ist nicht komplett. Es ist eingefärbt mit einem Hauch Zitrone.
Der Mann sieht genauer hin.
Eine Spur Violett bemerkt er in der Himmelswand, die weit entfernt von ihm steht. Es scheint ihm, als ob das zittrige Gelb und das scheue Scarlett darin miteinander tanzen.
Je mehr der Mann die Welt schaut umso vielfältiger sind die Eindrücke. Er sieht eine Abdeckplane, die aufgeschichtetes Holz beschützt. Die Haube ist nur in Weiss, die Seiten der Plane aber Grün wie ein Laubfrosch.
Am Rand des Waldes nimmt er vielschattige Brauns wahr. Aufgescharrte Erde und Zweige die abgebrochen sind mit freigeschüttelten Blättern. Moosgrüne Tannen. Er sieht auch graugelb - Steinbrocken mit hohlen Seiten, wo der Schnee nicht hinkam.
Ein Punkt Rot in der Distanz - ein Fahrverbotsschild.
Ein Dutzend gelbe Flächen - zwei Baumaschinen.
Der Mann schaut in die kalte Welt. Je mehr er schaut umso farbiger wird sie.
Er sieht ein lindes Blau.
Ein filigranes Sepia.
Ein schwammiges Flaschengrün.
Stechendes Gelb.
Rosarot.
Farbiges Weiss, Dezember 2010 |
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