Der Mann schiebt seinen Körper unter die Bettdecke. Sein Bauch, seine Oberschenkel, der Kopf vermählen sich mit der weichen Matratze. Er streckt sich wie ein Schwimmer. Mit den Armen streicht er unter dem grandiosen Kissen durch.
20'000 Meilen unter dem Meer.
Die Arme gehen auseinander. Die linke Hand verfängt sich in einem Teddybär.
Sorgfältig tastet der Mann sich weiter. Da liegt noch einer. Und noch einen dritten bekommt er zu fassen.
Diese Teddys liegen seit je in seinem Bett.Der Mann zieht sie zu sich. Plüsch. Dreimal.
Er legt sie vor sein Gesicht, baut sich eine Schutzburg gegen Kälte - und gegen Einsamkeit. Dahinter fühlt er sich sicher.
Er erinnert sich.
Seine Freundin hatte immer in eisig kaltem Zimmer geschlafen. So liebte sie es. Versteckt unter der Bettdecke, nur das Gesicht frei, die Haare unter einer Zipfelmütze. An den Scheiben Frostblumen.
Er hingegen war jeweils verfroren, wenn er dort übernachten durfte. Immer lag sein Rücken frei, oder seine langen Beine. Er fühlte sich, als wache er an der Beresina.
Der Mann zieht die Teddys noch näher zu sich, legt sie um seinen Kopf.
Eine Bärenfellmütze für einen vergessenen Soldaten.
Schlafen im Washington Square Park, NYC, 1993 |
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