Mann liebt Lokomotive


Der Mann hat sich vorgestellt, wie es wäre, vor einen Zug zu gehen. Es wäre schön, hat er gedacht. Nicht lange hatte er diesen Gedanken, vielleicht nur einen Moment. Aber immerhin. Ein paar Sekunden fand er diesen Gedanken verlockend.
„Ich habe so etwas wie eine grosse Erleichterung gespürt“, erzählt er einem Freund.
„Ich könnte das nicht. Das muss grauenhaft sein.“
„Ja, so denke ich meistens auch. Aber kürzlich, da dachte ich, dass es doch schön wäre.“
„Schön? Nein, das ist doch grauenhaft.“
„Nun, das muss nicht sein. Es geht nur eine Mikrosekunde, in der man leidet, vielleicht nicht einmal das. Wahrscheinlich ist man sofort tot. Erschlagen noch bevor das Hirn registriert, dass die Glieder ab sind.“
„Grauenhaft.“
„Ja, aber daran dachte ich nicht. Ich stellte mir vor, wie schön es wäre. Einfach allem entsagen. Sich hinsetzen, einen Moment warten. Dann kommt der Zug und es ist auch schon ….“
„Grauenhaft.“
„…also, ist es auch schon vorbei und man hat keine Sorgen mehr.“
„Ich will mir das gar nicht vorstellen.“
„Dass man keine Sorgen mehr hat?“
„Nein, die ganze Sauerei.“
„Daran denke ich nicht. Ich stellte mir nur einmal vor, wie schön das wäre einfach abzutreten. Keine Sorgen mehr zu haben.“
„Grauenhaft.“

























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