Glücklich schweben

Der Mann ist schwerelos. Er liegt auf dem Rücken, fühlt sich unermesslich leicht und schwebt wie in einem weiten Traum. Seine Glieder hat er ausgestreckt. Er liegt ruhig, wird nur ganz leicht bewegt, wie ein dürres Blatt, das still zur Erde schwebt.
Ist er tot wie das lose Blatt? Er weiss es nicht. Er hat alle Welt vergessen, wie er so daliegt und schwebt. Verschwunden die Fragen, ob er einen Nutzen hat in dieser Welt, einen Sinn oder gar einen Zweck. Diese Fragen, die ihn noch vor weniger Zeit getrieben haben, gepeinigt haben. Jetzt denkt er Nichts mehr. Ist einfach nur noch in sich ruhender Körper, ohne Gewicht, ohne Not.

Schwerelos.

Es tut dem Mann gut, nicht mehr irdische Masse sein zu müssen, gebunden an all das Elend dieser Welt. Er floatet irgendwo im Raum. Seine Depression ist abgetreten, war einfach irgendwann weg, seine Traurigkeit ebenso irgendwo verloren.

Nichts denken müssen, denkt der Mann. Schweben dürfen. Einfach sein dürfen.

Er fühlt sich warm, behütet, ist losgelassen von allen Sorgen seiner Welt. Er steigt nicht, er sinkt nicht. Er ist einfach.

Wird ihm dieses Glück dauern?, fragt sich der Mann.

Ja, das wird es, denn der Mann hat vorgesorgt. Weise vorausschauend hat er ein Drei-Stunden-Ticket gelöst für das Wellnessbad mit seiner neuen Attraktion, dem Rotes-Meer-Becken.

3 Stunden kosteten 38 Euro.

Dem Mann bleiben noch 26 Minuten Glück.






























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